Report about our lighthouse excursion to the Bretagne in France in May 2004

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1st day arrival

Frankreich - wir haben seit Jahren an diesem Plan herumgebastelt und jetzt soll es auch so ablaufen: von der belgischen Grenze her bis ans Ende der Welt (Finistere - Pointe du Raz); immer die Küstenstraßen entlang. Das erste Ziel, welches wir ansteuern, ist Dunkerque. Hier schlägt das Herz jedes Leuchtturmfans gleich höher: 3 Leuchttürme und ein Feuerschiff gibt es hier, nicht gerechnet die kleineren Hafenlichter. Und wer mehr über die Leuchttürme und die Seeschifffahrt wissen will, hat auch noch die Möglichkeit, ins Museum zu gehen. Der alte Leuchtturm Dunkerque ist schnell gefunden, er steht in der Nähe des Museums, an dem wir durch die Hinweisschilder Richtung Innenstadt vorbeigefahren sind. Direkt vor dem Museum liegt das Feuerschiff "Sandettie". Die Suche nach dem neuen Leuchtturm und dem Molenturm gestaltet sich anfangs etwas schwieriger, aber wir haben schnell begriffen, dass Verbotsschilder im Hafengebiet dazu da sind, ignoriert zu werden. So stehen wir bald direkt vor dem neuen Leuchtturm Dunkerque. Leider im Mai nicht zu besichtigen (es wird nicht der einzige bleiben, bei dem es uns so geht). Aber das soll uns egal sein, schnell noch auf ein paar Sonnenstrahlen gewartet und weiter geht die Suche nach der Einfahrt zum Molenturm, den wir schon von weitem gesehen haben. Nach einigem Umherirren im Hafengelände finden wir auch eine Stelle, wo schon mehrere Autos stehen - Angler, die mit Vorliebe auch Molen bevölkern. Nun sind es nur noch ein paar Meter auf der Mole entlang, bis wir den Molenturm Dunkerque, der durchaus die Dimensionen eines großen Leuchtturms besitzt, genau vor uns haben. Weiter geht es nun Richtung Westen auf der Landstraße. Kein so leichtes Unterfangen, denn die Ausschilderung der Straßen lässt doch etwas zu wünschen übrig, vor allem in der Nähe von großen Städten. Aber irgendwie kommen wir doch nach Gravelines, dort folgen wir der Ausschilderung nach Petit Fort Philippe und finden den Leuchturm Petit Fort Philippe am Fluss Aa, nicht weit von der Mündung entfernt. Nachdem wir an einem französischen Supermarkt mit Tankstelle uns mit den obligatorischen Baguettes und unseren Toyota mit (für deutsche Verhältnisse) billigem Super (1,05 Euro!) versorgt hatten, ging es weiter unserem Endziel des heutigen Tages entgegen: Calais. Nachdem wir dort auch das Einbahnstraßensystem raus hatten, gelangten wir zu dem favorisierten Hotel (englischsprachig mit kontinentalem Frühstück). Auch ohne Vorbuchung erhielten wir hier ein Zimmer mit Meerblick und Blick auf die ein- und auslaufenden Fähren von und nach England. Frankreich hieß uns wirklich hervorragend willkommen! Nach dem Einchecken ging es zuerst zum grünen Molenturm des Fährhafens, den roten Molenturm direkt gegenüber. Dann weiter in die Innenstadt zu dem vor einigen Jahren frisch renovierten neuen Leuchtturm Calais und dem Tour du Guet, der neben vielen, oftmals militärischen Funktionen, die er im Laufe seiner Geschichte innehatte, auch mal friedlich Leuchtturm spielen durfte. Mit einem Spaziergang am superbreiten Strand (Ebbe) und dem nächtlichen Blick auf die beleuchteten Fähren ging unser erster Tag in Frankreich zu Ende.

2nd day arrival

Nach einem guten Frühstück ging es weiter in Sachen Leuchttürme Richtung Westen. Erstes Ziel war Leuchtturm Cap Griz-Nes, immer der Küstenstraße entlang und mit entsprechender Ausschilderung auch gut zu finden. An den Turm selber ist nicht ranzukommen, er steht auf Militärgelände. Dieses ist aber nicht allzu groß und außerdem führt ein guter Wanderpfad um das Gebiet herum, so dass wir reichlich gute Positionen zum Fotografieren finden. Anders wie in Skandinavien verbieten hier nicht diese verflixten durchgestrichenen Fotoapparate das Fotografieren, ein Umstand, der uns Frankreich immer sympathischer werden lässt. Nun geht der Weg weiter nach Süden, Boulogne-sur-Mer empfängt uns. Die Küstenstraße führt direkt an den Molen vorbei, uns trennt von ihnen nur etwas (wegen Ebbe wenig) Wasser. Aber Zeit und Lust, in die Stadt hineinzufahren und die Molenanfänge zu suchen, haben wir nicht, so fotografieren wir die Molentürme Boulogne und den Leuchtturm auf der Carnot-Mole nur von der Straße aus. Weiter geht es in den Süden von Boulogne, Richtung le Portel und Cap d'Alprech. Den Zugang zum Leuchtturm Alprech finden wir über einen Zeltplatz. Mit einem Gebaren, als wären wir hier seit Jahren Dauercamper, passieren wir die Anmeldung am Eingang zum Zeltplatzgelände, fahren bis ans Ende über Stock und Stein und Wiese den Berg hinauf, schießen ein paar Fotos und nichts wie weg! Ob es eventuell noch einen besseren Weg gab, haben wir nicht probiert, schließlich hatten wir noch viel vor! Also weiter die Küstenstraße (940) Richtung Süden. Beim Passieren von le Touquet-Paris-Plage sehen wir von weitem schon den Leuchtturm, das "Abbiegen" in den Ort erweist sich als kilometerweite Rundfahrt auf die Halbinsel, auf welcher der Ort liegt. Dafür ist der Phare de la Canche schnell gefunden, schließlich überragt er alles in der Gegend. Nächstes Ziel war Berck-sur-Mer mit Berck-Plage. Der Leuchtturm Berck war relativ einfach zu finden, er steht neben einem großen Schulzentrum im Süden der Stadt. Etwas enttäuscht waren wir über das Aussehen des Turmes, neuzeitlicher Betonturm und zudem noch ziemlich vernachlässigt. Aber Renovierungsarbeiten schienen gerade im Gange zu sein, bleibt zu hoffen, dass er bald mal besser aussieht. Weiter ging es nach Süden um die Baie de Somme herum zur Pointe de Hourdel. Auch hier waren wir etwas enttäuscht, der Leuchtturm Pointe de Hourdel hat bestimmt schon bessere Tage gesehen. Dafür faszinierte uns die riesige, wasserfreie Bucht der Mündung der Somme. Auf einer Küsten-Nebenstraße ging es weiter Richtung Cayeux-sur-Mer. Vor Cayeux stoßen wir bei Brighton auf einem gepflegten Grundstück auf den Leuchtturm Cayeux. Weiter Richtung Südwesten ändert sich die Landschaft. War die Küste bisher flach mit breiten Sandstränden, so wird sie jetzt sehr steil mit imponierenden Felsformationen. In Ault müssen wir uns den Ort regelrecht in Serpentinen hinaufschrauben, bis wir auf den Leuchtturm d' Ault stoßen. Leider ist er von neuen Einfamilienhäusern ziemlich zugebaut und steht selber auf einem bewachten (Militär-?) Gelände. So bleibt uns der Blick auf den gesamten Leuchtturm vorenthalten, nur die Spitze erwischen wir für ein paar Fotos. Vorerst letztes Ziel in Nordfrankreich und eigentlich schon in der Normandie gelegen ist Treport. Dort knipsen wir den nicht so spektakulären Molenturm Treport. Mehr faszinierte uns wiederum die Landschaft: imponierende weiße Steilküste, selbst das Wasser weiß von der gelösten Kreide. Nun verabschieden wir uns jedoch erst mal von der Küste. Schließlich müssen wir morgen an unserem Ferienhaus sein und wenn wir jeden Leuchtturm mitnehmen, kommen wir überhaupt nicht mehr vorwärts. Also rauf auf die Autobahn und an drei Mautstellen unsere Gebühr entrichtet. Beeindruckend sind die Brücken schon: die Pont de Normandie südlich von Le Havre über die Mündung der Seine. Weiter geht es bis Caen, von dort ein Stück nordwärts bis Ouistreham. Der Leuchtturm Ouistreham ist wieder ein beeindruckender, gelegen auf einer Insel, aber über mehrere kleine Brücken zu erreichen. Der erste Turm, der auf der anderen Hälfte der Erde steht, wenn es auch die Schautafel gegensätzlich behauptet. Aber die Positionsangabe des Leuchtturmes ist schlicht und einfach falsch, er steht westlicher Länge! Nun folgen wir der Küstenstraße entlang den Badeorten der Normandie, vorbei an geschichtsträchtigen Stränden. Dabei besuchen wir kurz den Leuchtturm Ver-sur-Mer, ansonsten imponieren und beschämen uns die Strände. Nördlich Bayeux stoppen wir kurz an einen Strandabschnitt, so weit man hier schauen kann alles voll von im Meer stehenden Bunkern - Erinnerung an den Großmachtwahnsinn Deutschlands. Bis zum 60. Jahrestag des D-Days am 6. Juni 2004 ist es nicht mehr lang, überall sieht man schon die Vorboten dieses Ereignisses - Werbung für den Festtag, Hinweise auf die Soldatenfriedhöfe usw. An einem geschichtsträchtigen Strandabschnitt finden wir auch unsere Unterkunft für diesen Tag - ein Hotel direkt am Omaha Beach, am Strand von Vierville, gegenüber dem Ehrenmal.

3rd day arrival

Unser erstes Ziel am heutigen Tag ist kein Leuchtturm - aber ein Fels in der Brandung - der Mont St. Michel im Westen der Normandie. Dazu sind wir erst mal der Autobahn bis kurz hinter Avranches gefolgt, diesmal ohne Maut. Der Mont St. Michel empfängt uns mit stürmischem Wetter und ein bisschen bangen wir darum, dass unser Auto mit auflaufender Flut auf dem nicht flutsicheren Parkplatz keine nassen Füße bekommt. Ein bisschen bestürzt sind wir über den Kommerz, der uns gleich nach Betreten des Felsenklosters überfällt: Souvenirshops, Imbissbuden, Gaststätten, alles auf engstem Raum. Bis hoch in die Abtei sollte man gut zu Fuß sein, es geht steil bergan! Ein bisschen haben wir uns auch hinter den Kulissen rumgedrückt und mitbekommen, dass das Leben auf dieser Insel auch nicht ganz so romantisch sein kann. Abgesehen vom Touristenrummel haben die ständigen Bewohner auch mit etlichen Problemen zu kämpfen, sei es der Müll oder dass man nur gezeitenabhängig mit seinem Auto die Insel verlassen kann. Im Herbst soll übrigens damit begonnen werden, Mont Michel in seinen ursprünglichen Zustand zurückzubauen: der Damm wird abgerissen und die Insel wieder zur Insel, lediglich über eine auf Pfählen stehende Zufahrt zu erreichen, welche aber für den öffentlichen Verkehr gesperrt bleibt. In unseren Augen eine kluge und mutige Entscheidung! Ein bisschen hangeln wir uns jetzt noch die Küste entlang bis zum Leuchtturm Cap Frehel. Wunderschöner Turm in herrlicher Umgebung. Etwa 10 km hinter dem Cap reißt die bisher dichte Wolkendecke auf, Wir wenden spontan und bitten die Sonne inständig, auch diesen Ort zu erhellen; kurze Zeit später genießen wir den Leuchtturm am Cap Frehel im schönsten Sonnenschein. Jetzt zieht es uns aber in unser Ferienhaus - das letzte Stück Weg ist noch weit. Über Quimper und Audierne geht es nach Esquibien, wo wir im Ortsteil Custren unser Quartier für die nächsten vierzehn Tage aufschlagen.

1st lighthouse day

Die Bretagne empfängt uns mit bestem Sonnenschein-Wetter, was liegt näher als erst mal die Leuchttürme in der nächsten Umgebung zu erkunden. Unser erstes Ziel ist das "Ende der Welt", die Pointe du Raz, der westlichste Punkt Frankreichs. Die Zufahrt zur Pointe ist gut ausgeschildert. Wir sind vorgewarnt, wissen, dass ein gut zu bezahlender Parkplatz erst mal alle Besucherströme abfängt. So schlucken wir nur kurz bei der Parkgebühr von 5 Euro. Dann geht es auf Erkundung um die Pointe herum. Zuerst kommen wir beim alten Leuchtturm Pointe du Raz vorbei, dieser dient der französischen Marine heute als Semaphor. Ein kleines Stück geht es dann noch weiter auf ausgetretenen Pfaden - bis der offizielle Weg zu Ende ist und das Weitergehen auf eigene Gefahr geschieht. Aber auch diese weiterführenden Wege sind schon ganz schön ausgetreten und so geht es noch ein kleines Stück über die Felsen weiter, immer mehr der Spitze entgegen. Bei klarer weiter Sicht (zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, dass wir so eine klare Sicht in unserem Urlaub nicht wieder bekommen sollten - Glück gehabt) lassen sich in der Ferne gut die Ile de Sein mit ihrem Leuchtturm Sein sowie der Leuchtturm Tevennec ausmachen. Kurz vor uns, fast zum Greifen nah, stehen die Leuchttürme La Vieille und La Plate. Leider ist nicht viel vom wilden, tosenden Atlantik auszumachen - er ist friedlich wie ein schlafendes Kind, keine meterhohen Wellen empfangen uns. An der Pointe du Raz fällt uns auch zum ersten Mal auf, dass die ganze bretonische Küste auf einem Wanderweg abgelaufen werden kann, gekennzeichnet mit einem rot-weißen Streifen.

2nd lighthouse day

Heute soll es in den Süden des Finistere gehen, wir verlassen Audierne in Richtung Süden auf der D 784 und biegen in Plouhinec an der Kirche nach Süden auf die Küstenstraße ab. Erste überraschung - in Poulhan am kleinen Hafen finden wir den kleinen Leuchtturm Pors-Poulhan, von dessen Existenz wir nicht wussten. Also nichts wie angehalten und Pors-Poulhan erkundet! Das schöne an den meisten französischen Leuchttürmen und -türmchen ist, dass sie wissen, wie sie heißen. Aufwändige Recherchen, welchen Turm wir nun gesehen haben, können deshalb entfallen. Weiter geht es Richtung Süden, teils auch etwas abseits der Küste, weil Flussmündungen und tiefe Buchten den Straßenverlauf weiter landeinwärts erzwungen haben. Nächstes Ziel ist der Phare d'Eckmühl, südwestlich von Penmarc'h gelegen. Zuerst frohes Erkennen - der Turm darf betreten werden. Dann böses Erwachen - wir möchten uns doch bitte gedulden, erst soll eine Schulklasse den Turm besichtigen, solange darf kein anderer mit hinauf. Warum nun genau, wissen wir auch nicht, mit unseren paar Französischbrocken war eine weitere Verständigung leider nicht möglich. Wir waren natürlich ganz schön sauer, schließlich hatten wir keine Zeit zu warten, wir wollten noch viel besichtigen! Also haben wir noch kurz die Umgebung inspiziert, der Komplex um Penmarc'h umfasst schließlich einige Leuchttürme. Der alte Leuchtturm Penmarc'h dient heute als Centre de Découverte Maritime (schlicht als Museum), der Semaphor sieht auch wie ein alter Leuchtturm aus (Hinweise darauf fanden wir jedoch nicht) und die kleine Kirchenruine zwischen Semaphor und altem Leuchtturm rühmt sich auch damit, dass ihr Turm einmal als Leuchtturm gedient hat. Etwas weiter nördlich von diesem Leuchtturmkomplex, jedoch noch in Fußentfernung, finden wir die Richtfeuerlinie Saint-Guénolé am bei Ebbe ziemlich unwirtlich aussehenden Strand. Da die Schulklasse den Leuchtturm immer noch blockiert, verschieben wir den Besuch auf später und fahren weiter Richtung Nordosten. Nächstes Ziel ist Benodet, wundervoll an der Mündung der Odet gelegen. Die Mündungsbucht ist herrlich malerisch und zu dieser Zeit noch nicht so überlaufen. Was muss hier im Sommer los sein! So haben wir jetzt aber Ruhe, die beiden Türme der Richtfeuerlinie zu fotografieren, das Oberfeuer Benodet sowie das Unterfeuer Le Coq ("der Hahn"). Ein Stückchen weiter südlich von beiden Türmen können wir vom Strand aus die Spitze des westlichen Ufers, die Pointe de Combrit mit ihrem Leuchtturm einsehen. Da wollen wir anschließend noch hin. Es geht noch mal zurück über die große Brücke über die Odet und rein in den Stadtteil Ste. Marine. An der Spitze der Pointe de Combrit gibt es einen kleinen Parkplatz für Strandbesucher, dort halten wir und gehen den steinigen Strand lang bis zum Leuchtturm Pointe de Combrit. Den Typ dieses Leuchtturmbaus werden wir noch einige Male in der Bretagne wieder finden. Aber zunächst geht es weiter ostwärts, Concarneau ist unser nächstes Ziel. Wir wursteln uns irgendwie zur Küste durch und finden auf der Strandpromenade, dem Quai de la Croix, Leuchttürmchen Lacroix. Etwas irritiert sind wir, als wir feststellen, dass im Unterbau des Leuchtturms eine öffentliche Toilette untergebracht ist. Naja - andere Länder, andere Sitten! Von Concarneau geht es jetzt weiter in südöstliche Richtung, nach Trevignon. Der Leuchtturm steht auf einer kleinen vorgelagerten Insel, ist aber durch einen Damm mit dem Festland verbunden. Da wieder mal bzw. immer noch Ebbe ist, ignorieren wir das Verbot, den Damm zu betreten und erobern uns das Inselchen und den Leuchtturm Trevignon. Letztes Ziel an diesem Tag soll Port Manec'h sein, an der Mündung der Aven gelegen. Eine wundervolle Landschaft, diese breiten Flussmündungen! Vom Parkplatz am kleinen Hafen finden wir einen Wanderweg zum Leuchtturm. Nachdem man unterhalb des Leuchtturmes schon an diesem vorbei ist, gelangt man durch eine kleine unverschlossene Pforte auf ein größeres Grundstück, an dessen Ende man direkt vor dem Leuchtturm Port Manec'h steht.

3rd lighthouse day

Heute bleiben wir wieder in der näheren Umgebung unseres Urlaubsquartiers und erkunden die Halbinsel Cap Sizun. Erstes Ziel ist der Leuchtturm Pointe du Milier an der Nordküste. Über Esquibien und Beuzec-Cap-Sizun erreichen wir die ausgeschilderte Pointe du Milier. Hier gibt es einen Parkplatz, von dem ein Weg zum Leuchtturm abgeht. Abseits vom rot-weißen Küstenweg klettern wir die Steilküste entlang um das Leuchtturmgrundstück herum, um die besten Fotopositionen zu finden. Der Turm hat eine Restaurierung dringend nötig. Bauarbeiten waren zwar im Gange, aber die schienen mehr den Innenbereich des Grundstücks zu betreffen. Weiter ging es die küstennahe Straße nach Douarnenez. Hier steht auf der Ile Tristan der kleine Leuchtturm Tristan. Leider ist auf dem Landweg kein Zugang zum Leuchtturm möglich, nicht aus geografischen Gründen (die Insel ist bei Ebbe durchaus begehbar), sondern die Menschen haben dem einen Riegel vorgeschoben - Naturschutz- und Privatgebiet. An der Flussmündung, im dortigen Museumshafen, finden wir schließlich noch das Feuerschiff "Scarweather", welches schon etwas betagt aussieht. Weiter geht die Fahrt erst Richtung Norden und dann wieder nach Westen auf die Halbinsel Crozon. Hinter der Stadt Crozon geht es wieder südwärts nach Morgat. Auf der Höhe des Yachthafens beginnt ein Wanderweg. Vorbei an einer alten Burg führt der Weg durch den Wald hindurch bis auf eine Lichtung auf dem Plateau. Von hier aus ist der Leuchtturm Pointe de Morgat schon zu sehen, vom selben Typ wie an der Pointe de Combrit. Irgendwie muss es auch einen einfacheren Weg geben, denn der Leuchtturm steht an einer schmalen Straße. Nichtsdestotrotz nehmen wir auch zurück den schönen Waldweg und genießen den Ausblick auf das Meer. Der nächste Turm steht an der Westküste der Halbinsel, auf der Pointe du Toulinguet. Erstes Erschrecken beim Ankommen - der Turm, bei der Anfahrt schon sichtbar, ist von einer hohen Mauer umgeben - nicht mehr sichtbar, kein Umgehen der Mauer möglich - Militärgelände. Nach einigem Suchen finden wir jedoch ein wenig südlich eine Stelle, von wo der Leuchtturm Pointe du Toulinguet und die imposante Steilküste gut zu sehen sind. Unsere neue Fototechnik macht sich bezahlt - so nah müssen wir nicht mehr unbedingt an den Leuchtturm heran. Auf dem Rückweg genießen wir noch die wildromantische Natur der Halbinsel Crozon. Sie wäre auf jeden Fall auch ohne Leuchtturm einen Besuch wert gewesen.

4th lighthouse day

Heute ist autofreier Tag, wir gehen zu Fuß an der Küste entlang nach Audierne. Direkt südlich von Esquibien erreichen wir zuerst den kleinen Leuchtturm Pointe de Lervily. Weiter geht es küstennah nach Audierne, zuerst an Saint Evette, einem kleinen Vorort von Audierne, vorbei. Dort legt die Fähre zur Pointe du Raz ab. Weiter geht es die Hauptstraße Richtung Stadt. Direkt an der Straße steht der kleine Leuchtturm Trescadec, der nicht mehr in Betrieb ist. Ein Stück weiter die Hauptstraße entlang geht es zur Mole mit dem Molenturm Raoulic. Wieder zurück, am Leuchtturm Trescadec vorbei und die nächste Straße Richtung Stadt hinein geht es bergaufwärts. Oben angekommen, suchen und finden wir das Oberfeuer, Leuchtturm Kergadec.

5th lighthouse day

Heute geht es wieder auf große Tour - wir wollen den nördlichen Teil mit der Gegend um Brest unsicher machen. Bei schönstem Wetter aufgebrochen, verdunkelt es sich auf der Hinfahrt immer mehr, aber die Fahrt wollen wir nach halber Anfahrtsstrecke auch nicht mehr abbrechen. Also gibt es diesmal Leuchttürme bei bewölktem Himmel. Eigentlich wollten wir in Brest den ersten Leuchtturm besuchen am Pointe de Portzic, aber dieser Moloch ist verkehrstechnisch eine Katastrophe! Ausschilderungen fehlen völlig und so finden wir letztlich nur mit Hilfe unseres GPS wieder aus der Stadt heraus und auch das nur äußerst mühsam! Brest bleibt uns so in allerschlechtester Erinnerung. Unser erster Leuchtturm nach Brest ist der Leuchtturm Petit Minou. Fast wie erwartet nur von weitem zu betrachten, weil er gemeinsam mit seinem kleinen Vorgänger auf einer kleinen Felseninsel steht. Diese ist zwar mit dem Festland durch eine Brücke verbunden aber mit einer Mauer abgesperrt und Militärgebiet. Eine gute Fotoposition findet sich trotzdem und weiter geht's zur Pointe de St-Mathieu. Hier merkt man wieder, dass die Gegend touristisch vermarktet wird. Der Leuchtturm St-Mathieu ist zwar nicht zu besichtigen, aber durch das anliegende Kloster werden Führungen gemacht. Dementsprechend ist dort der Andrang auch groß und wir haben Mühe, den Leuchtturm nur allein vor die Linse zu bekommen. Im Kloster entdecken wir auch den kleinen Küstenleuchtturm, der gerade so über die Ruinen hinausschaut. Weiter geht es wieder nach Norden, diesmal nicht küstennah, sondern etwas ins Landesinnere, die Straße nach Lochrist. Kurz vor dem Ort steht ein weiterer kleiner Leuchtturm, Leuchtturm Lochrist, direkt an der Straße. Von Lochrist aus geht es weiter nordwärts nach le Conquet. Wir halten am kleinen Hafen an. Auf der anderen Seite der Flussmündung ist der Leuchtturm Pointe de Kermorvan zu sehen. Da wir nicht wissen, ob wir auf der anderen Seite, einer kleinen Halbinsel, bis an den Leuchtturm herankommen, begnügen wir uns mit einem Foto aus der Ferne. Weiter geht es kleine schmale Straßen entlang nach Norden bis zum Phare de Trezien, westlich von Plouarzel gelegen. Der Leuchtturm steht in einem kleinen Ort, vollständig von neu gebauten Häuschen umgeben. Der Turm ist zwar im Juli/August zu besichtigen, aber das nutzt uns jetzt herzlich wenig, denn auch der Zugang zum Leuchtturm bietet kein gutes Fotomotiv. Also wagen wir uns ins Wohngebiet hinein und suchen zwischen den Häuschen einen einigermaßen guten Standpunkt für ein Foto. Sollten wir unbeabsichtigt Privatland betreten haben - wir bitten um Entschuldigung! Nun setzen wir von der Westküste um an die Nordküste des Finistere. Erster Anlaufpunkt ist die Ile Vierge. Von Plouguerneau geht es nach Lilia, der Weg ist ausgeschildert. Hier gibt es einen kleinen Parkplatz am Fischerhafen, von wo aus man einen guten Blick auf die Insel und die beiden Leuchttürme Ile Vierge hat. Kurz vor Lilia sehen wir noch einen Turm, den Leuchtturm auf der Ile Wrac'h. Wir suchen uns einen Strandabschnitt, der fast gegenüber der Insel liegt, zum Fotografieren. Dann geht es weiter Richtung Osten, bis wir auf die D 770 stoßen. Hier geht es nach Norden Richtung Brignogan-Plage. Etwas westlich von diesem Ort steht der Leuchtturm Pontusval. Der Strand sieht gewaltig aus. Im Wasser und an Land liegen Riesensteine und Felsen herum. Nicht umsonst wurde der Strand "Schiffswrack-Strand" genannt und ein Leuchtturm gefordert. Hier zwingt uns das Wetter zum Abbrechen. Es fängt an zu regnen und die Sicht wird immer schlechter. Wir beschließen, ein andermal an dieser Stelle unsere Leuchtturmexkursion wieder aufzunehmen. Also zurück in den Süden des Finistere und auf besseres Wetter gehofft!

6th lighthouse day

Heute setzen wir unsere Exkursion im Norden fort. Das Wetter ist wunderbar, die Sonne scheint. Wir wollen an der Ile de Vierge wieder ansetzen und ein Sonnenfoto machen, da trifft uns fast der Schlag, als wir an der Küste ankommen: Seenebel - und kein Leuchtturm weit und breit zu sehen, obwohl wir selbst in der Sonne stehen und die Insel nur wenige hundert Meter entfernt ist. Wir hören nur das monotone Tuten des Nebelhorns. Also nutzen wir die Tatsache, dass Ebbe ist und laufen zu Fuß zur kleinen Insel und besuchen den dortigen Leuchtturm Ile Wrac'h. Auf dem Rückweg hören wir dann das Nebelhorn verstummen. Und wirklich, wir erwischen noch die letzten Nebelschwaden für ein Beweisfoto, ehe die beiden Leuchttürme Ile Vierge im schönsten Sonnenschein vor uns liegen. Wir lassen lange Zeit das Bild der Insel mit den Türmen auf uns wirken. Aber schließlich heißt es doch Abschied nehmen - es gibt ja noch mehr Leuchttürme an der Küste der Bretagne. Also geht es weiter Richtung Osten. Auf der Straße nach Plouguerneau ist uns schon beim ersten Mal ein hohes weißes Gebäude mit einem orangenfarbenen Dreieck unterm Dach aufgefallen. Diesmal wollten wir der Sache auf den Grund gehen und haben die Zufahrt zu diesem Gebäude gesucht und gefunden. Volltreffer - es ist der Leuchtturm Lanvaon. Nun ging es weiter nach Roscoff. Hier steht am Hafen der schöne alte Leuchtturm Roscoff. Der Ort und der Hafen sind wundervoll gelegen mit den vielen kleinen Insel und der großen Ile de Batz davor - ein herrlicher Urlaubsort! Auf der Ile de Batz sehen wir den Leuchtturm und da es schon zu spät ist, um mit der Fähre auf die Insel überzusetzen, beschließen wir, den nächsten Punkt auf der Landseite aufzusuchen und von dort ein Foto von der Insel und dem Leuchtturm Ile de Batz zu machen. Weiter geht es Richtung Süden, nach Carantec. Hat uns Roscoff schon gut gefallen, so übertrifft die Umgebung von Carantec noch alles. Die Rade de Morlaix mit vielen kleinen Inselchen, weißen Segelbooten, dem im Wasser stehenden Chateau du Taureau und den beiden auf Felseninseln stehenden Feuern Leuchtturm Ile Louët und Leuchtturm Ile Noire, strahlender Sonnenschein darüber - wir wollten gar nicht mehr zurückfahren. Hier müsste man Urlaub machen! Aber schließlich mussten wir uns doch trennen, ein Leuchtturm wartete noch auf uns. Wir fahren die D 73 weiter Richtung Morlaix und finden die Einfahrt zum Phare de la Lande. Es geht bergauf ins Landesinnere und nach etlichen Kurven stehen wir auch vor dem Leuchtturm, der mit den beiden Leuchttürmen vor Carantec jeweils eine Richtfeuerlinie bildet. An dieser Stelle geben wir unsere Exkursion Richtung Osten auf, sonst hätten wir uns unterwegs noch ein Quartier suchen müssen.

7th lighthouse day

Heute ist Inseltag! Früh geht es nach Saint Evette zur Fähre zur Ile de Sein. Es ist Dienstag und Mitte Mai, aber der Kahn gut besetzt, wir können erahnen, was hier im Sommer los sein muss! Wir fahren vorbei an unserem Ferienhäuschen, der Point du Raz, sehen die Leuchttürme La Vieille, La Plate und Le Chat, bis wir im Hafen der Ile de Sein einlaufen. Dort empfängt uns der Hafenleuchtturm Men-Brial mit seinem grünen Dach. Trotz der fast vollen Fähre sind wir bald ziemlich allein auf der Insel, nur hin und wieder begegnen wir Leuten, die wie wir nur Tagesgäste sind. Wir haben ca. 5 Stunden Zeit, die Insel zu erkunden und beschließen, es gemütlich anzugehen und die Insel auf allen Ecken zu erkunden. Zuerst ging es natürlich Richtung Westen, zum großen Leuchtturm Sein. Das Tor zum Leuchtturmgrundstück stand zwar weit offen, aber genauso groß war auch das Schild: Nicht betreten. Schade, wir hatten gehofft ...! Wir drehten also gemütlich eine Ehrenrunde um den Leuchtturm und dann ging es wieder zurück. Ein Abstecher zum Denkmal, ein Abstecher nach Süden zum Leuchtturm Ar-Guéveur, von dem wir erst später sicher erfuhren, dass er auch ein Leuchtturm ist, ließen uns die Zeit auf der Insel vergehen. Weiter ging es noch auf die Osthälfte der Insel, die mehr Dünengebiet ist. Von hier schossen wir noch ein Foto von Le Chat - na gut, die Entfernung war wohl doch noch ein bisschen zu groß, allzu berühmt ist das Bild nicht geworden. Die letzte Stunde bis zur Abfahrt der Fähre haben wir auf einer Felsenklippe im Norden verbracht und hatten das Glück, einer Gruppe von Delphinen zuschauen zu können, die unmittelbar vor uns im Meer spielten. Jetzt war uns auch klar, warum das Hotel am Hafen "LES TROIS DAUPHINES" heißt. Im ganzen ein wundervoller Tag mit viel Natur, viel Ruhe und einigen Leuchttürmen.

8th lighthouse day

Heute geht es noch mal Richtung Süden, hinauf auf den Phare de Eckmühl und noch zu einigen anderen Türmchen im Süden, die wir auf der ersten Fahrt noch nicht gesehen hatten. In Penmarc'h hatten wir diesmal Glück, auf den Leuchtturm kamen wir ohne Wartezeit hinauf und gutes Wetter war ebenfalls. Der einzige Leuchtturm im ganzen Frankreich-Urlaub, den wir besichtigen durften! Eigentlich schade bei so vielen Leuchttürmen in Frankreich. Warum sind die Besichtigungszeiten bei einigen Leuchttürmen, wenn sie überhaupt zu besichtigen sind, auf die Sommerferien begrenzt? Es geht doch auch anders, wie man in anderen Ländern sieht! Nun gut, es hat nicht sollen sein. Nach ausgiebiger Besichtigung der Umgebung des Leuchtturmes Eckmühl geht es weiter nach Guilvinec östlich von Penmarc'h. Hier finden wir an der Flussmündung, hinter den Fischfabriken, auf einer kleinen Mole den Leuchtturm Guilvinec. Nächstes Ziel ist Loctudy weiter nordöstlich. Hier steht auf der südlichen Seite der Flussmündung der Leuchtturm Langoz. Wenn man hier von den Steinen im Meer aus flussaufwärts blickt, sieht man Leuchtturm Perdrix im Wasser stehen, lustig anzusehen mit seiner schachbrettmusterartigen Gestaltung.
 
Die Bretagne im Mai bei herrlichem Wetter war nicht nur wegen der vielen Leuchttürme eine wunderbares Erlebnis!